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Lexikon Erklärung: Elektromagnetische Wellen

Wellen gibt es fast überall: sie kräuseln die Wasseroberfläche, wogen in Kornfeldern und sind beim Gang des Tausendfüßlers zu beobachten. Schließlich bringen sie uns Schall und Licht. Wellen kommen gewöhnlich in einem Medium vor, das Energie speichern oder übertragen kann.

Das Medium für elektromagnetische Wellen ist der Raum selbst, in dem Energie elektrisch und magnetisch auftreten kann. Der schottische Mathematiker James Clerk Maxwell (1831-1879) führte die Arbeiten von Michael Faraday fort und erkannte, dass die enge Beziehung von Elektrizität und Magnetismus diese Art von Wellen ermöglicht. Seine Berechnungen deuteten darauf hin, dass sich die Welle mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Daraus schloss er, dass Licht aus elektromagnetischen Wellen bestehen muss. 1888 erzeugte Heinrich Hertz Wellen auf elektrischem Wege und zeigte, dass sie sich wie Licht verhalten. Damit waren die Annahmen von Faraday und Maxwell bestätigt.

Durch spezielle Bauweisen von Schwingkreisen können elektromagnetische Schwingungen mit einer hohen Frequenz erzeugt werden. Das erreicht man durch Kondensatoren mit sehr kleiner Kapazität, z. B. mit sehr kleinen Platten (Spitzen), und Spulen mit sehr geringer Induktivität, z. B. mit wenigen oder nur einer Windung. Modifiziert man einen solchen Schwingkreis, indem man den Kondensator „aufklappt“, so erhält man einen doppelten Schwingkreis. Ein solcher offener Schwingkreis wird auch Dipol genannt. Ein Dipol erzeugt hochfrequente elektromagnetische Schwingungen, die sich vom Dipol ablösen und im Raum als elektromagnetische Wellen ausbreiten.